2006: Interview "Menschenflöhe sind die besten": Deutschlands letzter Flohzirkus wieder auf der Wiesn / 80 bis 100 Insekten in der Manege.

Robert Birk ist überglücklich - über einen verlausten Hund, den er in der Nähe von Odelzhausen (Landkreis Dachau) aufgespürt hat. Denn dieses Tier rettet seinen Flohzirkus - den letzten in Deutschland - mit dem er seit 22 Jahren auf dem Oktoberfest auftritt. Denn der Flohdompteur war zuletzt in argen Nöten, weil er keine Tiere für seinen Zirkus auftreiben konnte. Claudia Stegmann sprach mit ihm über Nachwuchsprobleme, Zirkustalente und blutige Fütterungen.

Herr Birk, warum sind Flöhe so schwer zu beschaffen?

Robert Birk: Weil wir zu viel waschen, duschen und putzen. Mit den ganzen chemischen Keulen, die wir verwenden, kann so ein Tier natürlich nicht existieren. Das ist der Hauptgrund, warum wir so wenig Höhe haben.

Könnte man nicht Hunde, die ins Tierheim eingeliefert werden, sofort „entflohen"?

Nein. Wenn Tierheime ein Tier bekommen, dann wird es sofort „eingestupst". Das heißt, es wird sofort eingepudert, so dass alle Parasiten abfallen.

Wie lange leben Flöhe?

Maximal ein Jahr.

Welche Floharten sind für den Zirkus besonders geeignet?

Die besten sind Menschenflöhe. Aber an die kommt man ganz schlecht ran. Da müsste man schon unter der Donaubrücke schauen (lacht). Wir nehmen sie deshalb von Hunden runter. Katzenflöhe gehen nicht, weil sie zu lange Hinterbeine haben und deshalb träger sind.

Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Hunde- und Menschenflöhen?

Ich füttere einen Menschenfloh viel leichter, weil er an das Menschenblut gewöhnt ist. Der Hundefloh mag eigentlich nur Hundeblut. Wenn ich ihn auf meinen Arm setze und mit meinem Blut füttere, dann dauert das länger. Außerdem ist er danach auch nicht so leistungsfähig. Bislang hatte ich aber noch keine Menschenflöhe.

Kann man Flöhe züchten?

In Amerika werden sie gezüchtet. Aber das sind Hasenflöhe, und die kann ich gar nicht brauchen, weil die so klein sind, dass ich sie nicht anbinden kann.

Wie dressieren Sie die Tiere?

Der Floh möchte springen, also springt er am Anfang. Doch ich drehe das Wägelchen, an das ich den Floh angebunden habe, immer wieder so hin, dass er auf den Füßen ist. Das machen wir ungefähr eine Stunde lang. Und irgendwann ist er müde, dann geht er. Und sowie er gegangen ist, tu ich ihn ins Dunkle, denn der Floh liebt die Dunkelheit und die Ruhe. Ich belohne ihn also, wenn er was richtig gemacht hat.

Wie füttern Sie die Tiere?

Pro Fütterung tu ich zirka 30 Flöhe auf den Arm, und dann sitze ich ungefähr eine Stunde.

Haben Sie Angst vor Krankheitsübertragungen?

Nein, denn wir schauen uns die Hunde an, ob sie gesund sind. Irgendwelche verwilderten Tiere würden wir nicht nehmen. Bislang hatte ich noch keine Probleme.

Geben Sie ihren Flöhen Namen?

Wir haben immer zwischen 80 und 100 Flöhe. Da könnte ich mir die Namen gar nicht merken.

Wie wird man Flohzirkusdirektor?

Ich bin seit 22 Jahren dabei. Den Flohzirkus habe ich von Hans Mathes übernommen, dem ich schon 20 Jahre zuvor auf der Wiesn geholfen habe.

Wie lange wollen Sie den Job noch machen?

Ich bin jetzt 43. Ich habe schon noch vor, den Zirkus 20 Jahre zu machen - solange es eben noch Flöhe gibt.

2006: Interview

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