2013: "Der Komet" - seit 1883 Fachzeitung für Schausteller und Marktkaufleute: Alle Flöhe tot" lautete der Titel einer Pressemeldung. Dem ältesten Flohzirkus in Europa waren auf der Fahrt zum Auftritt in den Ostertagen im Freilichtmuseum Kommern alle Flöhe trotz gut temperierter Transportboxen offenbar erfroren. In der Not sprang die Düsseldorfer Universität mit Flöhen aus ihrer Sektion Biologie ein.
Kein Aprilscherz
Rund 300 Flöhe sind vor Ihrem Auftritt im in der eisigen Eifel vermutlich erfroren. "Die Mini-Tiere verendeten in ihrer mit Styropor geschützten Transportbox", berichtete der Direktor des Flohzirkus aus Bayern Robert Birk. Seine Truppe war zu Ostern beim historischen Jahrmarkt in dem Freilichtmuseum engagiert. Museumsdirketor Michael Faber bestätigte den Vorfall: "Das ist kein Aprilscherz" betonte er. Auch dpa erklärte auf Nachfrage, dass die Nachricht wahr sei.
Die Geschichte nahm eine gute Wendung. Dank des Düsseldorfer Parasiten-Experten Professor Heinz Mehlhorn konnte Birk nun mit einer eiligst zusammengestellten Ersatztruppe antreten. Mehlborn brachte dem Zoodirektor auf Bitten des Museums etwa 50 Tierchen. "Wir haben die Situation gerettet, sonst hätte es ja keine Vorstellung gegeben.", sagte Museumsdirektor Faber.
Birk begann sofort mit der Dressur. "Ich habe zwei Tage durchgearbeitet", sagte er. Die Tierchen könnten Karussels drehen, Fußball spielen oder Kutschen ziehen. Natürlich fehlt der Truppe noch ein wenig die Routine: "Es geht alles etwas ruhiger ab", sagt der Flohzirkusdirektor. "Aber für den Auftritt sind sie schon fit.". Flöhe vertragen nach Angaben Mehlhorns keinen abrupten Temperatursturz. in freier Natur können sie bei hartem Frost aber ohne Weiteres überleben. "Die Tiere waren ja auch schon alt", sagte der Parasitologe.